Pressemeldung zum Thema AST

Stellungnahme der Bürgermeister Zuber, Münchberg, und Bürgermeister Schreiner, Sparneck, zum Artikel „CSU will Landbus für den Münchberger Raum“

Das Anrufsammeltaxi Münchberg feiert im kommenden März sein 25jähriges Jubiläum. In dieser Zeit wurden mehr als 400.000 Fahrgäste befördert und das Haltestellennetz sukzessive ausgeweitet (ca. 190 Haltestellen), so dass auch umliegende Gemeinden und wichtige Anlaufstellen von diesem Angebot profitieren.

Deshalb sind der Münchberger und der Sparnecker Bürgermeister etwas erstaunt über die Aussagen der Antragsteller aus der CSU, die in der heutigen Ausgabe der Frankenpost den Hofer Landbus auch für den Münchberger Raum fordern und dabei erwähnen, dass „dieser langfristig das AST ablösen soll“. Natürlich freuen auch wir uns, dass das Projekt des Hofer Landbus im Bereich Rehau/Regnitzlosau gut angelaufen ist. In dieser kurzen Zeit kann aber sicherlich noch keine abschließende Bilanz gezogen werden, was die Kosten und ggf. den Nachbesserungsbedarf betrifft. Insbesondere kann man das AST durchaus als „Mutter“ des Hofer Landbusses bezeichnen, da sich die Systeme mit einem weit verzweigten Haltestellennetz und einem Fahrplan auf Abruf sehr ähneln. So hat der Landrat sogar vor ca. zwei Jahren in Hinblick auf die Mobilität im Landkreis im Interview mit der Frankenpost betont:

„Das erfolgreiche Pilotprojekt des Sammeltaxis rund um Münchberg soll großflächig ausgedehnt werden“

Das AST hat dabei sogar den Vorteil, nicht nur von Haltestelle zu Haltestelle zu fahren, sondern die Fahrgäste von der Haltestelle bis zur Haustüre bringt, bei gehbehinderten Gästen sogar von Tür zu Tür. Die Idee der Einführung des Hofer Landbusses ist in der letzten Legislaturperiode gemeinsam im Arbeitskreis ÖPNV des Landkreises entwickelt und ausgearbeitet worden. Die Einführung dieses Arbeitskreises und das Arbeiten an flexiblen Möglichkeiten im Mobilitätsbereich war ein Antrag der SPD/ALB/Grünen- Kreistagsfraktion im Jahr 2017, wo insbesondere Uli Scharfenberg und Claudia Plaum viel Engagement gezeigt haben.

Wichtig ist, dass wir im Landkreis mittel- und langfristig ein flexibles, bedarfsgesteuertes und kombinierbares Netz im Bereich ÖPNV bekommen. Daher ist es schon lange eine Forderung der SPD und auch der Unterzeichner, dass die verschiedenen Systeme (Landbus, AST, Bürgerbusse, …) unter dem Dach des Landkreises vereint werden, so dass man über eine App o.ä. die verschiedenen Angebote nutzen und auch kombinieren kann. Die beteiligten Kommunen könnten dann hierfür einen festen Betrag an den Landkreis entrichten, ggf. könnte das ganze bei einem möglichst flächendeckenden Netz in Zukunft auch über die Kreisumlage abgedeckt werden. Dies ist sicherlich eine Aufgabe auch für den AK ÖPNV im Landkreis, hier ein möglichst gerechtes, flexibles und bürgerfreundliches System zu entwickeln.

Die Stadt Münchberg hat mit dem Anrufsammeltaxi seit 1996 eine Vorreiterrolle in puncto bedarfsgerechte Mobilität eingenommen, das AST selbständig für das Gemeindegebiet eingeführt und unter dem Dach der Stadtwerke Münchberg sukzessive weiterentwickelt. Natürlich muss diese Entwicklung auch weitergehen, den aktuellen Bedürfnissen angepasst werden und z.B. die digitalen Möglichkeiten genutzt werden. Etwas erstaunt war man daher auch über die Vorgehensweise der Antragsteller: Zunächst einmal sucht man doch das Gespräch mit der Stadt Münchberg und den Verantwortlichen für das AST, um über Weiterentwicklungsmöglichkeiten zu sprechen. Schließlich ist es die Stadt, welche das AST seit Beginn an betreibt! Die Aussage, dass der Hofer Landbus das AST mal ablösen solle, konterkariert sowohl die erfolgreiche Arbeit vom Verantwortlichen in den Stadtwerken, Udo Reingruber, der immer an der Weiterentwicklung des AST arbeitet und für die Belange der Nutzer immer ein offenes Ohr hat, als auch die Bereitschaft des hiesigen Taxiunternehmens Fiedler, welches dem Anrufsammeltaxi seit 25 Jahren treu ist.  Die Verantwortlichen haben es sogar geschafft, dass in der gesamten Coronazeit das AST – natürlich mit den entsprechenden Schutzmaßnahmen – zur Verfügung stand. Auch hierfür ein großes Lob und Dankeschön. Ein Vorteil des jetzigen Systems für die umliegenden Gemeinden ist außerdem, dass sie das AST kostenlos nutzen können und die überörtlichen Fahrten durch den Landkreis finanziert werden. Bei einer Änderung des Systems muss dann aber auch die deutliche Bereitschaft einer Kostenbeteiligung signalisiert werden.

(Bild wurde in der Sparnecker Straße an der AST-Haltestelle aufgenommen, weil in der Nähe der Einkaufsmärkte insbesondere die Bürger/Innen der Waldsteingemeinden das AST gerne nutzen.